Interview mit Katharina Eggert von Work That Period

Hallo Katharina, zuerst möchten wir uns bei dir bedanken, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Können Sie sich kurz vorstellen und uns etwas über Ihren Werdegang erzählen?

Hi, danke, dass du mich hast! Ich bin Katharina und lebe derzeit in Deutschland. 2020, als ich noch in den Niederlanden lebte, habe ich Work That Period gegründet und arbeite seitdem als Beraterin für periodenfreundliche Arbeitsplätze.

Warum hast du Work That Period ins Leben gerufen und was ist die Botschaft, die du den Menschen vermitteln möchtest?

Kurz bevor ich Work That Period gründete, litt ich bei der Arbeit unter einer prämenstruellen Störung. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich und ich fühlte mich anfangs sehr allein und sprach mit niemandem darüber. Nachdem ich mich ein wenig mit der wissenschaftlichen Forschung beschäftigt hatte, wurde mir klar, dass dies ein Problem ist, das nicht nur mich betrifft. Gleichzeitig wird nicht viel dagegen unternommen und das ganze Thema Menstruationszyklus bleibt an den meisten Arbeitsplätzen ein Tabu. Genau das möchte ich ändern!

Sie machen das schon eine Weile und haben schon mit einigen Unternehmen zusammengearbeitet. Können Sie uns mehr über den Work That Period-Ansatz erzählen?

Die Unternehmen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, sind in der Regel recht fortschrittlich und kümmern sich um das Wohlergehen und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter. Leider ist dies (noch) nicht die Regel. Normalerweise helfe ich Diversity-Management-Teams und Personalverantwortlichen dabei, die Bedürfnisse ihrer menstruierenden Mitarbeiter in ihre Diversity-Strategie einzubeziehen. Manchmal gebe ich auch Workshops für Mitarbeiter, weil es immer noch viel Fehlinformation und Stigmatisierung gibt. Ich glaube, dass jeder ein grundlegendes Verständnis dafür haben sollte, was der Menstruationszyklus ist und wie er sich auf Menschen bei der Arbeit auswirken kann.

Womit haben viele Frauen in Bezug auf Menstruationszyklus und Hormone zu kämpfen?

Ich denke, das größte Problem ist der Mangel an Informationen. Frauen wissen oft nicht, dass sie von Menstruationsbeschwerden betroffen sein könnten, denn so stigmatisiert dieses Thema auch ist, manche Symptome wie starke Regelschmerzen werden normalisiert und als „Teil des Frauseins“ angesehen. Diese Wahrnehmung kann sehr gefährlich sein und lässt viele Frauen im Stillen leiden.

Deshalb ist es wichtig zu wissen, was in unserem Körper vor sich geht, und mit Fachleuten zu sprechen, wenn Symptome auftreten, die das tägliche Leben und die Arbeit beeinträchtigen.

Warum sind unsere Hormone wichtig und was können wir tun, um sie im Gleichgewicht zu halten?

Unser Hormonsystem ist sehr komplex und lässt sich nicht von anderen Prozessen in unserem Körper isolieren. Sie sind mit unserer Stimmung, unserem Schlaf und unserer allgemeinen Gesundheit verbunden. Dennoch neigen wir dazu, Hormonprobleme wie ein Ärgernis zu behandeln und versuchen, sie zu vertuschen.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie unser Hormonhaushalt gestört werden kann, und es ist wichtig zu verstehen, dass unsere Ernährung, unser Lebensstil und die Belastung durch Stress oder chemische Produkte einen negativen Einfluss darauf haben können. Auch Kosmetika spielen hier eine Rolle, da es sich um Substanzen handelt, die wir normalerweise täglich direkt auf unsere Haut auftragen.

Bei Coos Cosmetics bieten wir koreanische Hautpflegeprodukte mit sauberen, hautfreundlichen Inhaltsstoffen, ohne die Hormone zu stören. Können Sie erklären, welche Auswirkungen Produkte mit giftigen Inhaltsstoffen haben können?

Manche Menschen reagieren sehr empfindlich auf Produkte, die endokrine Disruptoren enthalten. Endokrine Disruptoren sind Inhaltsstoffe, die in unsere natürlichen Hormone eingreifen, was sich negativ auf unseren Hormonhaushalt auswirken kann. Dies kann zu allen möglichen Problemen im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus führen und unsere Stimmung, unseren Schlaf und unsere Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Da viele dieser Inhaltsstoffe in den meisten Ländern noch erlaubt sind, muss der Verbraucher sich dessen bewusst sein und herausfinden, welche Produkte sicher zu verwenden sind.

Können Sie uns mehr über das endokrine System erzählen?

Ich bin kein Experte, wenn es um unser endokrine System geht, aber ein Faktor, der nachweislich einen großen Einfluss darauf hat, ist Stress. Heutzutage scheint Stress etwas zu sein, das schwer zu vermeiden ist, aber das Einzige, was wir versuchen können, zu minimieren, sind Mikrostressoren.

Mikrostressoren sind kurzfristige Ereignisse, die Unbehagen, Sorgen oder Wut hervorrufen. Das können die typischen alltäglichen Ärgernisse sein, wie ein Stau auf dem Weg zur Arbeit, ein vergessenes Portemonnaie oder ein unangenehmes Gespräch mit einem Kollegen.

Die Ausschüttung von Stresshormonen auch bei scheinbar unbedeutenden Ereignissen führt zu einem nahezu konstanten Stresszustand und signalisiert unserem Körper, dass wir in Gefahr sind. Während eines solchen Zustands neigt unser Körper dazu, anderen Funktionen den Vorrang zu geben, anstatt sich auf die Fortpflanzung zu konzentrieren, weshalb manche Menschen, die unter hohem Stress stehen, den Eisprung einstellen. Ausbleibende Perioden können ein Zeichen dafür sein, dass das Stresslevel zu hoch ist und sollten als Warnsignal verstanden werden.

Es ist unmöglich, Mikrostressoren ganz zu vermeiden, aber ein achtsamerer Umgang mit sozialen Medien, Nachrichten und arbeitsbezogenen E-Mails ist ein guter erster Schritt, um sie zu reduzieren.

Gibt es irgendwelche anderen Tipps, die Sie mit anderen Frauen da draußen teilen können, um Glückshormone zu erreichen, bevor wir dieses Interview beenden?

Mein Rat ist, herauszufinden, was für Sie und Ihren Zyklus funktioniert. Auf unseren Körper zu hören und Wege zu finden, sich zu entspannen, klingt natürlich einfacher, als es ist, aber mit ein wenig Geduld können wir lernen, auf unsere Bedürfnisse zu achten und sie anderen mitzuteilen.

Außerdem bin ich ein großer Fan von Kräutertees (zB Frauenmantel- oder Himbeerblättertee), die unseren Hormonhaushalt unterstützen. Diese sind in der Regel erschwinglich und lassen sich leicht in unsere Selbstpflegeroutine integrieren. Eine andere Möglichkeit, in unseren Körper zu investieren, besteht darin, etwas mehr für Qualitätsprodukte und möglichst für biologische und vollwertige Lebensmittel auszugeben.

Wenn Sie mehr über menstruationsfreundliches Arbeiten erfahren möchten, besuchen Sie Katharinas Website www.workthatperiod.de .